Unser neues pädagogisches Fortbildungsangebot für Kindertanz
von Eva Stehli-Attia:


Da es es für jeden Lehrer oder Erzieher eine große Hilfe ist, im Bereich Kindertanz und Rhythmik sein Wissen zu erweitern, um so ein hilfreiches Werkzeug für die eigene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verfügbar zu haben, möchte ich Ihnen im Namen des Landesverbandes Tanz in Bayern e.V. mein Kindertanzkonzept in Form von Fortbildungen anbieten, welches neben meiner eigenen Ausbildungsphasen auf meiner 36-jährigen Praxiserfahrung basiert:

Erziehung durch Tanz – lustvoll lernen mit allen Sinnen
Tanz und Rhythmik als Basis der Erziehung

Tanzen, toben, spielen – wie Kinder spielend tanzen und für ́s Leben lernen

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Kindertanzunterrichtskonzept nach Eva Stehli-Attia:

pic 1Bewegung, Rhythmus, Musik und Sprache stehen in enger Verbindung miteinander. So ist die Tanz- und Rhythmuserziehung immer gleichzeitig auch ein allumfassender Impuls für alle anderen Lebensbereiche. Denn viele kognitive Informationen werden bei Kindern erst in Bewegung verarbeitet. Gleichzeitig kanalisiert eine Tanzstunde oder auch eine kleine Bewegungseinheit im Alltag oder im Unterricht den kindlichen Bewegungsdrang dynamisch. Vom Orientalischen Tanz kommend nutze ich in meinen Kindertanzstunden musikalisch und bewegungstechnisch überwiegend das weite Spektrum orientalischer Tänze (situationsabhängig, passend zur Gruppe, dem Umfeld oder den Wünschen der Eltern und Erzieher entsprechend, auch griechischer Kreistänze, indischer Bollywoodtänze u.a.) In über 30 Jahren Kindertanzunterricht habe ich aus dem immensen Bewegungs- und Musikmaterial des Orientalischen Tanzes ein kreatives Kinder-Basistanzkonzept entwickelt, welches ich nun auf andere Tanzformen übertragen habe und welches mit Sicherheit Kindertanzlehrerinnen aller Sparten, sowie ErzieherInnen, LehrerInnen und allen in der pädagogisch Tätigen eine Fülle an Inspirationen bietet.

Schwerpunkte:

Ich arbeite integrativ. Durch meinen Bezug zu Tänzen aus anderen Teilen der Welt bringe ich den Kindern Aspekte aus fremden Kulturen näher, die dann eben nicht mehr fremd sind. Desweiteren werden die verschiedenen kulturellen Hintergründe der einzelnen Kinder in den Tanzstunden miteinbezogen. Neben der interkulturellen Komponente steht in meinem Kindertanzunterricht eine ganzheitliche Bewegungserziehung im Fokus. Die Schulung aller Sinne, die den Kindern Raum, nicht nur für ihre Tanz-, sondern auch für ihre Persönlichkeitsentwicklung gibt, spielen dabei eine wichtige Rolle. Imitative und kreative Arbeitsweisen, sowie die strukturierte Vorbereitung einer Tanzstunde und die Flexibilität der Lehrenden stehen sich in meinem Unterrichtskonzept gleichwertig gegenüber.

In der orientalischen Musik und dem Orientalischen Tanz haben Rhythmus, Ornamentierung und Improvisation ein großes Gewicht. Dies fließt auch in hohem Maße in meinen Kindertanzkonzept mit ein. Denn unterschiedliche Rhythmen stimulieren unterschiedliche körperliche Reaktionen und wirken im Wechselspiel zu emotionalen Erfahrungen. Durch Improvisation und Ornamentierung hat jedes Kind die Möglichkeit, sich individuell zu erleben und sein Potential auszuschöpfen. Die musikalischen Vorgaben (rhythmische oder auch melodiöse) stecken den Rahmen. Das Kind hört, erkennt und darf reagieren, bzw. lässt sich von der der Musik, den Vorschlägen und der Anleitung der Tanzlehrerin inspirieren.

Die Entfaltung des Potentials jedes Einzelnen ist bedeutend. Doch bei allem versuche ich stets, die Balance zwischen Individualität des einzelnen Kindes und dem Gemeinschaftserlebnis zu halten, also eine Erziehung zum sozialen Miteinander zu praktizieren. Denn in unserer derzeitigen Gesellschaft, in der das Individuum großgeschrieben und die Gemeinschaft mitunter als einengend empfunden wird, halte ich es für sehr bedeutend, Empathie und Gruppengefühl zu stärken und respektvollen Umgang miteinander einzuüben. In meinem Konzept wird die Tanzklasse die Ideen einzelner Kinder unterstützt sowie jedes Kind die Ideen der jeweils anderen. Auf diese Weise wird die Gruppe als bereichernd empfunden.

Was mein Tanzkonzept auf der motorischen Ebene von anderen unterscheidet, ist die Tatsache, dass in meinem Tanzunterricht der ganze Körper miteinbezogen wird und nicht, wie oft in anderen Tanzstunden, hauptsächlich nur Schritte mit Armbewegungen koordiniert werden. Durch zusätzliche binnenkörperliche Bewegungen werden die Koordinationsmöglichkeiten vervielfacht. Die Polyzentrik aktiviert Energiezentren und Körperbewusstsein. Der freudvolle polyzentrisch-tänzerische Umgang mit dem eigenen Körper hilft von klein auf bis in der Pubertät, die eigene persönliche Geschlechterrolle zu finden und zu stärken, und beugt so beispielsweise Essstörungen vor.

Das „geführte Toben“ ist ein essentieller Teil meiner Arbeit. Nichtsdestotrotz ist es mir, entgegen vieler anderer Kindertanzformen, ein Anliegen, bewusst auch sehr weiche und fließende Bewegungselemente in die Körperarbeit einzubeziehen, um sowohl im Tanz als auch im übertragenen Sinne in den „Flow“, den „Fluss des Lebens“ zu kommen.

In meinem Kindertanzunterricht gibt es keine Stunde ohne ein Tanzspiel. Spiele lassen die Kinder mit besonders viel Freude bei der Sache sein, fördern Gemeinschaft und vertiefen Gelerntes. Ähnlich den Prinzipien der Psychomotorik oder der Rhythmik nach Dalcroze, geht es mir nicht nur um äußerlich sichtbare Bewegung, sondern genauso um „innere“ Bewegung. Da beim Tanzen auch immer die emotionale Ebene angesprochen wird, nutze ich den Tanz als „Werkzeug“ für eine positives Lebensgefühl.

Aber nicht nur die Kinder, auch die Lehrenden profitieren von meinem Kindertanzpädagogikkonzept. Denn wer den Kindertanzunterricht wie Tanzunterricht mit Erwachsenen „abhält“, wird schnell an seine Grenzen kommen. Wer den Tanzunterricht mit Kindern jedoch in seiner ganzen Komplexität wahrnimmt, ausschöpft und gestaltet, den beschenken die Kinder mit Motivation und Freude am Unterrichten.

Meine Übungen, Spiele und Vorgehensweisen sind altersgegliedert für Kinder vom Kindergarten bis zum Teenageralter konzipiert. Ganz praktisch beinhalten meine Tanzstunden beispielsweise: Bodypercussion, Einsatz von Sprache und Stimme, Sprachrhythmus, Einsatz von Rhythmusinstrumenten, Spiele, Einzel-, Partner- und Gruppenübungen, Tobesequenzen, Entspannungsübungen, Einbeziehung des ganzen Körpers, fließende Elemente, orientalische Tanzelemente, Umsetzung von Geschichten, Tanzen mit Accecssoirs (Stöcken, Tüchern usw.), bei älteren Kindern und Teenagern die Einbeziehung der aktuellen Popkultur und Video-Clip-Dancing und noch vieles mehr.

Meine Kindertanz-Philosophie:

pic 2Ich sehe Tanzunterricht als das perfekte Medium für eine ganzheitliche Erziehung. Beim Tanzen werden alle Bereiche des Menschen gleichzeitig angesprochen. Eine Körper-Geist-Seele-Kombination die zum Wohlbefinden und zur Entwicklung eines Kindes geradezu ideal ist. Da immer mehrere Reize gleichzeitig stimuliert werden, sind Entwicklungserfolge im Tanzunterricht individueller und nachhaltiger als bei rein kognitiven Lernerfahrungen. Neben diesen individuellen Lernerfolgen betrachte ich den Tanzunterricht als eine hervorragende Möglichkeit, aktiv Gruppenprozesse und soziales Lernen zu gestalten. Außerdem ist es mir persönlich wichtig, über das Medium Tanz Interesse und Offenheit für andere Kulturen zu wecken, die Tanzerziehung also gleichzeitig als interkulturelle Erziehung wahrzunehmen, was sich in den Tänzen und der von mir verwendeten Musik aus anderen Kulturkreisen wiederspiegelt.

Doch ganz unabhängig von dem, was immer an pädagogischen Lernzielen erreicht werden kann, das Wesentlichste was wir einem Kind mitgeben können, ist eine positive Lebenseinstellung. Nicht umsonst versucht man derzeit in Pilotprojekten, das Thema Glück sogar als Schulfach zu etablieren. Aber wie definiert man Glück? Glück bedeutet für mich sowie für viele Therapeuten oder spirituelle Lehrer, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Glück ist der „kleine“ freudvolle Augenblick. In meinen Tanzunterricht möchte ich die Kinder nachhaltige Glücksmomente erleben lassen. Und so steht für mich im Mittelpunkt des Tanzunterrichts immer Freude - am Agieren, am Rhythmus, an der Bewegung, an der Gemeinschaft, und wenn auch unbewusst, am eigenen Wachstumsprozess.

 

Mein Fortbildungs-Angebot:

Inhalt:

An einem oder mehreren Fortbildungstagen möchte ich den TeilnehmerInnen Ideen, Tanzspiele und kindgerechte Übungen entsprechend meines Konzepts vorstellen, um Tanztechnik, Musik- und Rhythmusgefühl, Kreativität, soziales Verhalten, Selbstbewusstsein und mehr (siehe oben) zu fördern. Dies für Kinder verschiedener Altersgruppen, vom Kindergarten bis zum Teenageralter. Bei einer mehrtägigen Fortbildung nehme ich, sofern die Teilnehmerinnen eigene Musik auf CD mitbringen, auch gerne deren musikalische Präferenzen in die Spiel- & Tanzübungen auf, um ihnen das für sie passende „Tanzinstrument“ in die Hand zu geben.

Methodik:

Die Fortbildung ist sehr praxisorientiert aufgebaut. Wir „ertanzen“ den Fortbildungsinhalt. Die TeilnehmerInnen dürfen am Fortbildungstag / den Fortbildungstagen noch mal selbst Kind sein, um sich in die Tanzarbeit hineinzufühlen. Tanzspiele und Übungen werden vorgestellt. Außerdem probieren und erarbeiten die TeilnehmerInnen in angeleiteter Partner- oder Gruppenarbeit eigene Tanzsequenzen, die anschließend reflektiert werden, so dass Umsetzungsmöglichkeiten in das eigene Arbeitsfeld abgeleitet werden können. Je nach gewünschter Länge der Fortbildung (ein-, zwei- oder mehrtägig) nimmt die Theorie, die Vermittlung von Methodik und Didaktik des Tanzunterrichtes, einen längeren oder kürzeren Zeitraum ein.

Zielgruppe:

Meine Fortbildung ist so angelegt, dass sie sowohl Tanzlehrerinnen als auch pädagogischen MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen sowie Lehrern/Lehrerinnen (Grundschule und weiterführende Schulen) Anregungen und Impulse für den Kindertanzunterricht eröffnet.

Eva Stehli-Attia gilt als die Pionierin des Kinderbauchtanzes schlechthin. Bereits in den späten 80er Jahren dem Orientalischen Tanz/Bauchtanz verfallen, entwickelte sie ein kreatives Unterrichtskonzept für den Kinderbauchtanz, welches sie seit 1996 in Fortbildungen an Tanzlehrerinnen des gesamten deutschsprachigen Raumes weitervermittelt. Mehr Infos hierzu unter: https://www.eva-stehli-attia.de/kindertanz/aus-fortbildung-zur-lehrerin-fuer-kinderbauchtanz/ Hier ein paar Eckpunkte ihrer Vita: Staatlich anerkannte Erzieherin, Tanzpädagogin mit Fort- und Weiterbildungen in Rhythmik und kreativem Kindertanz. Tänzerin und Entspannungspädagogin. Neben ihrem Hauptmetier Orientalischer Tanz/Bauchtanz gibt sie Kurse in indischem Tanz, griechischem Tanz und Meditationstanz. Sie hat Erfahrung in den Tanzrichtungen Rock n ́Roll/Boogie Woogie/Swing, Stepptanz, Hula, Streetdance und anderen. Des Weiteren nahm sie über zwei Jahre Unterricht in klassischem Gesang und Stimmbildung. E-Mail: eva-stehli-attia(at)web.de

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